Um allen Skeptikern gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen: "Auch Einstein hat einmal gesagt, seine Ideen kämen ihm zuerst als intuitive Eingebung, die er dann aber durch analytisches Denken verifizieren müsse." Bevor sie den Nobelpreisträger als Kronzeugen zitiert, hat die amerikanische Bestsellerautorin Laura Day den Wert der Intuition schon mit einer ganzen Reihe von Erfolgsstorys untermauert. Nach P.I. Praktische Intuition (1998) und P.I. in der Liebe (1999) widmet sie ihr drittes Buch dem gezielten Einsatz intuitiver Erkenntnisse im Berufsleben.
Day geht dabei von einer ebenso simplen wie überzeugenden Erfolgsformel aus: Karriere, Reichtum und Glück wird nur erreichen, wer im Einklang mit sich selbst (den eigenen Wünschen, Zielen, Vorstellungen) und im Einklang mit seinem Umfeld (dem Arbeitgeber, Kunden, Markt) handelt. Auf dem Weg zu einer solchen Harmonie oder "Integrität" erweist sich die Intuition als unverzichtbares Instrument: Sie dient nicht nur der Selbsterforschung, sondern auch der gezielten Einfühlung in das Gegenüber.
Regelmäßig eingestreute Übungen sensibilisieren den Leser für spontane Eingebungen und zeigen ihm, wie er zusätzlich zu Ratio und Gefühl auch seine Intuition systematisch befragen kann. Day propagiert dabei ein mehrstufiges Modell, das von der Öffnung für intuitive Eindrücke ("Bodycheck") und Formulierung der anstehenden Frage über ein bewusstes Registieren intuitiver Eingebungen und deren Interpretation bis zum rationalen Abwägen der Ergebnisse reicht (Einstein lässt grüßen!). Um es auf eine Formel zu bringen: Die Autorin plädiert dafür, unserer "inneren Stimme" nicht länger nur unbewusst und sprunghaft zu folgen, sondern sie systematisch, aber auch kritisch zu nutzen. Profitieren können wir davon beim Jobeinstieg oder Stellenwechsel, bei der Berufswahl oder Unternehmensgründung ebenso wie bei der Investition in Aktien. Denn dass die Börse rein rationalen Gesetzen folgt, behaupten ja nicht einmal hart gesottene Finanzprofis. Eine anregende Lektüre mit vielen praktischen Tipps! --Dr. Petra Begemann